Feuer auf dem Müggele - Selbstbau eines Bootsofens
13.04.2016
Da wir bislang nur einen Heizlüfter als Wärmequelle an Bord hatten, haben wir bei unseren letzten Winter-Törns jeweils die Nähe der Häfen gesucht, um den Lüfter mit Landstrom betreiben zu können.
Die eigentlich viel schöneren Ankerbuchten haben wir aufgrund der fehlenden Heizung gemieden, was uns immer etwas gewurmt hat - daher reifte in uns langsam die Idee, einen Feststoffofen einzubauen.
Zwei alte niederländische Gasflaschen, die wir beim Kauf unseres Müggeles erhalten hatten und die in Deutschland noch nicht einmal der Schrotthändler kostenlos nehmen wollte, erwiesen sich als gute Grundlage (unbedingt vorher komplett mit Wasser auffüllen, bevor gebohrt/geflext etc. wird).
Nach ersten Tests haben sich große Kohle-Briketts als einfachster Brennstoff erwiesen. Auch die kleineren Grill-Briketts in Eierform funktionieren gut und geben für mehrere Stunden Wärme.
Holzscheite, -briketts und -pellets funktionieren zwar ebenfalls, allerdings kann es dabei vorkommen, dass wir unmittelbar nach dem Nachlegen die Ankerbucht einräuchern, was wir natürlich möglichst vermeiden wollen.
Wer Ähnliches plant: Kohlenmonoxid-Alarm (haben wir sogar zwei Stück) und Rauchmelder unbedingt an Bord installieren. Sonst kann das Vergnügen böse enden.
Die Temperatur des Aufhängungsgestänges messen wir permanent ofenseitig mit einem Bratenthermometer, bei dem ein akustischer Temperatur-Alarm eingestellt werden kann. Dauerhaft scheint das nicht zwingend notwendig zu sein, aber es ist trotzdem ein beruhigendes Gefühl, schließlich handelt es sich nicht um ein Produkt „von der Stange“.
Neben der Wärme hat der Ofen noch einen weiteren großen Vorteil:
Die Tropfsteinhöhle, in die sich unser Müggele durch den Elektro-Heizlüfter immer verwandelt hat (typisch für schlecht isolierte Boote), hat sich damit auch erledigt.
Es gibt bei brennendem Ofen keine Kondenswasserbildung an den Rumpfwänden mehr.