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 Veröffentlicht am 03.04.2024 15:55 Uhr
Kaum sind wir in die Segelsaison gestartet, stehen gleich zwei "Highland-Highlights" auf dem Programm.

Nach 20 Meilen unter schönsten Segelbedingungen durch den Sound of Mull taucht die bunte Küstenbebauung von Tobermory am Horizont auf.

Ebenso wie das nicht allzu weit entfernte Städtchen Portree auf der Insel Skye macht sich Tobermory ein einfaches Prinzip zunutze: An der Hafenpromenade wird jedes Haus in einem unterschiedlichen Farbton angepinselt.Schon erscheint die Fassadenfront in jedem Reiseführer und die Touristen rollen in Scharen heran. Offensichtlich funktioniert der simple Trick bei uns, hier sind wir schließlich.

Noch mehr als die Küstenbebauung gefällt uns der idyllische Ankerplatz ein paar hundert Meter entfernt. Die bunten Häuschen strahlen in der Ferne.

Wir unternehmen einen Spaziergang zum nördlichen Leuchtturm und eine kleine Wanderung zu ein paar nahegelegenen Wasserfällen, tanken Diesel und kaufen frische Lebensmittel.

Nach zwei Nächten ziehen wir weiter und runden Corrachadh Mòr, den westlichsten Punkt des UK-Festlands und den Leuchtturm Ardnamurchan.

Eine kurze Mittagspause an den weißen Stränden von Sanna beach ist angesichts der starken Bewölkung und des frischen Windes nicht ganz so überzeugend.

Wir nehmen kurzerhand ein anderes Tagesziel ins Visier: das Seengebiet Loch Moidart. Speziell der Ankerplatz direkt vor den Ruinen der Festung Tioram steht schon längere Zeit auf unserer "da wollen wir hin"-Liste.

Bereits die Ansteuerung der kleinen Festungsinsel bereite Freude. Zu der rauen hügeligen Waldlandschaft passt der graue Himmel wesentlich besser als zu der Strandkulisse.

Mit unseren üblichen digitalen Seekarten (Navionics) wären wir hier nicht vor Anker gegangen. Die für die schottische Westküste verfügbaren Antares-Charts sind uns heute bei der Navigation mit ihrer deutlich umfangreicheren Detailtiefe eine große Hilfe.

Abends schmückt ein kleiner blauer Streifen den Himmel im Westen und ich liege mit der Drohne fast eine Stunde auf der Lauer. Mareike kann sich angesichts meines "Jäger und Sammler"-Enthusiasmus ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die untergehende Sonne lugt dann tatsächlich für circa drei Minuten durch die Wolken und lässt ein paar warm ausgeleuchtete Schnappschüsse zu. Nun schmunzeln wir gemeinsam. 😁

Fahrtensegeln bedeutet, sein Boot an den schönsten Stellen der Welt zu reparieren. So jedenfalls lautet ein Sprichwort. Als gestern die Toilettenspülung versagt, ist kurzfristiges Handeln gefragt. Die Fehlerursache ist schnell gefunden. Ein halber schottischer Wald hat den Weg in die Pumpe gefunden. Wir organisieren besser einen Vorfilter.

Wenn ich schon den Werkzeugkoffer offen habe, mache ich mich auch gleich an die Salzwasserpumpe für die Küchenspüle. Seit ich sie gereinigt und einen Vorfilter eingebaut habe (hier setzte der Erkenntnisgewinn bereits früher ein 😏) pumpt sie nicht mehr ordentlich. Als ich nach langem Testen ohne ersichtliche Schadensursache die Pumpe wieder zusammenbauen will, weist mich Mareike ganz beiläufig darauf hin, dass vorder- und rückseitige Membranabdeckung nicht identisch, sondern spiegelverkehrt sind. Das habe ich wohl bereits bei der letzten Reinigung übersehen und die Teile falsch verwendet.
Korrekt zusammengesetzt gibt die Pumpe wieder Vollgas. Diesen Triumph wird mir Mareike noch in Jahren unter die Nase reiben. 😵😏

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