Während Mareike sich per Bus durch die Göteborger Vorstädte windet, suche ich mir einen geeigneten Ankerplatz für die kommenden Tage.
Es steht kein schwerer Sturm bevor, aber immerhin einige Tage mit Starkwind, die ich alleine nicht durchsegeln möchte.
Das von uns noch nicht auf Herz und Niere erprobte Ankergeschirr darf zeigen, wie es sich bei erhöhter Anforderung schlagen wird.
Während der ganzen Ankerzeit (es wird am Ende fast eine Woche) verrichtet das 30 kg schwere Grundeisen seine Aufgabe zuverlässig. Mich fasziniert immer wieder, dass man einfach ein 30 kg schweres Stück Eisen über Bord wirft, und dieses Ding anschließend 15 t Boot an Ort und Stelle hält.
Ein Däne, der ein Stück entfernt ankert, kommt auf dem Surfbrett angepaddelt und fragt nach etwas Öl. Wie sich später herausstellt, verrichtet eine Dichtung an seinem Motor seine Aufgabe nicht mehr. Somit lief ihm das schwarze Gold in die Bilge, der Motor hatte das Nachsehen. Da kann ich gerne aushelfen. Er bedankt sich passenderweise mit Schmierstoff.
Die Aussicht ist nicht spektakulär, kann aber als idyllisch beschrieben werden.
Grund für die Bucht war der gute Schutz in Windrichtung und die geringe Wassertiefe. Das verbessert die Haltekraft des Ankers.
Wenn die Bordfrau nicht anwesend ist, kommen natürlich sofort die Schätze aus der Bilge auf den Teller. Speziell diese Art Schätze, mit denen ich Mareike ansonsten vom Boot vertrieben hätte. 😊
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