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 Veröffentlicht am 11.04.2024 20:38 Uhr
In Gewässern mit viel Tidenströmung gehört leider dazu, dass man sich mehr nach den Gezeiten richtet, weniger nach dem eigenen Schlafrhythmus. Wir schälen uns also zu nachtschlafender Zeit aus den Betten. Hier eine beispielhafte Videoillustration, wie hochdynamisch das abläuft.  😆

Das Aufstehen wird mit unterstützender Strömung belohnt. Zu den knapp sechs Knoten, die wir oft als Reisegeschwindigkeit haben, addieren sich im Kyle Rhea noch weitere drei hinzu. So macht das Spaß.

Die Bilder könnten den Eindruck vermitteln, wir genießen hier das sonnige Frühlingswetter. Mitnichten.

Nass und windig beschreibt die vergangenen Tage besser. Leider auch die aktuelle Prognose.

Am Eilean Donan Castle graben wir den Anker für zwei Nächte in den Meeresboden. Etwa zwei Stunden später taucht ein Kopf direkt vor unserem Seitenfenster auf. Das ist eher ungewöhnlich, vor Anker.

Als ich ins Cockpit hinaus gehe, belegt die Seenotrettung gerade ihre Leinen um unsere Klampen und will uns in Schlepptau nehmen. Sie schauen mich erstaunt an - ich sie ebenfalls. Ob wir denn nicht das driftende Segelboot seien, das ihnen gemeldet wurde? Die Beschreibung würde passen.

In Erwartung einer späteren Wind-Drehung liegen wir vielleicht 20 Meter vom Ufer entfernt.  Das ist knapp, aber nicht allzu ungewöhnlich. Sie verabschieden sich höflich und machen sich mit drei Booten auf dem eher kleinen Meeresarm weiter auf die Suche nach driftenden Segelbooten.Das war ziemlich sicher ein Fehlalarm, aber wir schätzen das Engagement und die Professionalität, fühlen uns in guten Händen.

Hinter der Bergabdeckung liegen wir windgeschützt, meist erkauft man sich diesen Windschutz aber mit schlecht kalkulierbaren, immer wieder forsch einfallenden Böen.

Tidenströmung und Wind können sich oft nicht einigen und schieben uns in jegliche Himmelsrichtung zeigend entlang des ganzen Radius der ausgebrachten 35 Meter Ankerkette.

Mit dem Beiboot besuchen wir das pittoresk gelegene Castle. Die Hinfahrt in Windrichtung läuft gemütlich.Der Rückweg wird mühsamer verlaufen, vor allem nasser, wissen wir bereits vorab.

Falls jemand den Eindruck bekommt, dieses Schloss käme ihm bekannt vor: Es ist eines der am häufigsten verwendeten Motive für Postkarten, Reiseführer etc.

Seit dem 13 Jahrhundert thront es auf der kleinen Insel und verteidigt die Gegend gegen einfallende Wikingerhorden. Ironischerweise lockt es heutzutage ganze Horden ausländischer Besucher an. Das winzige Dorf ist geradezu in touristischer Hand.

Unser kleiner Elektro-Außenborder (von uns liebevoll Milchaufschäumer genannt) schiebt uns stoisch gegen den Wind und die damit verbundenen Wellen an. Wir werden klitschnass, kommen aber sicher zurück an Bord.

Damit der Elektroquirl zukünftig von den Elementen verschont bleibt (jedenfalls die Bedieneinheit), näht ihm Mareike sogleich eine Schutzhaube.

Sehe nur ich einen Elefanten? 🐘😂

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