Nach unserem Inselausflug auf die Shiant Isles dümpeln wir am Sonntag Nachmittag bei schwachem Südwind weiter nach Norden.Als wir in der Ankerbucht Loch Mharabhig ankommen, ist es eigentlich noch relativ früh am Abend. Durch den grauen Himmel wirkt es, als würde es bereits um 18 Uhr dämmern. Dabei geht die Sonne hier erst gegen 21 Uhr unter.
Um aus dem Hafentag in Stornoway möglichst viel zu machen, heben wir den Anker am Montag gegen 9 Uhr und motoren die wenigen Meilen in den Hafen der Hebriden-Hauptstadt. Bei der Anmeldung per Seefunk zeigt auch der hiesige Hafenmeister kein Mitleid mit Nichtmuttersprachlern. War das ein Wort? Mehrere Worte? Ein ganzer Satz? Der regionale Dialekt kann Herausforderungen mit sich bringen.
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Während der Anfahrt dominiert eher der industrielle Charme. Fährhafen, rostige Fischereiboote, Ladekräne. Erst einmal in dem Örtchen angekommen, ist es dann doch mehr als ein reiner Versorgungs-Stopp.
Lews Castle und die umliegenden Wanderwege bieten unweit des Städtchens viel Idylle.
Dieser Steinhaufen, eine Grabstätte, liegt hier seit sechstausend Jahren, verrät die Infotafel. 1500 Jahre mehr als die Pyramiden von Gizeh alt sind. Unvorstellbare Zeiträume, finde ich.
Im Winterlager haben wir einen (wie wir im Nachhinein feststellen) wichtigen, ja geradezu unverzichtbaren nautischen Ausrüstungsgegenstand angeschafft: einen elektrischen Pizzaofen.
Folgerichtig laden wir unsere Stegnachbarn von der Zephyros zum Pizzaabend ein.
Als Ausgleich bekommen wir am nächsten Tag eine Führung durch die Boreal 47 der amerikanischen Eigner. Sehr schick. Würde uns auch zusagen.
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Am Dienstag verlassen wir Stornoway bereits wieder, jedenfalls den Hafen. Nur einen Steinwurf entfernt bringen wir wieder den Anker aus. Mareike benötigt für einen Arbeitstag am Donnerstag eine stabile und halbwegs schnelle Internetverbindung. Die versprechen wir uns am ehesten in der Nähe der überschaulichen Hebriden-Metropole.
Auf den Hügeln und vor der Küste ist der Datenempfang meist wunderbar. In den oft von sanften Bergen umzingelten Ankerbuchten hingehen kämpfen wir hin und wieder um verlässliches Internet.
Damit bei der Schulung nicht nur Mareikes abgehackte Roboter-Stimme ankommt, ziehen wir am Mittwoch nochmals um. Unsere Wahl fällt auf einen Spot ca. eine Meile südlich der Landebahn des Flughafens Stornoway.
Dieser Ankerplatz bietet momentan nicht nur guten Schutz gegen den Wind aus Nord, der seit drei Tagen mal mehr und mal weniger bläst, sondern liefert auch den erhofften Mobilfunkempfang. Die Schulung verläuft reibungslos. Irgendwann werden wir uns mit dem Thema Starlink beschäftigen, das wir inzwischen auf vielen Booten im Einsatz sehen. Bisher kommen wir noch mit terrestrischem Handyempfang aus.
Morgen, am Samstag, planen wir einen Tag mit Schwachwind zu nutzen, um über die Nordspitze, dem "Butt of Lewis", auf die Westseite der Insel zu gelangen. Bei stürmischem Wetter möchte man dieser Landspitze aufgrund der unterschiedlichen Tidenströmungen nicht zu nahe kommen. Morgen sollten die ca. 60 Meilen aber nicht allzu wild ausfallen.
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