Auf der Westseite der Insel Lewis, wir sprechen scherzhaft von den äußeren äußeren Hebriden, sind es insbesondere zwei Sehenswürdigkeiten, die uns anlocken. Abgesehen von unserer üblichen allgemeinen Neugier, versteht sich.
Zum einen sind es die Callanish Stones. Bis zu fünftausend Jahre alte, von Menschenhand erbaute Steinanordnungen, deren genauer Sinn und Zweck noch heute Rätsel aufgeben. Mehr als ein halbes Dutzend Ritualstellen verteilen sich auf wenige Kilometer Uferbereich.
Der Clou an der Sache: Das größte Steinfeld, eine Kreuzform mit Steinkreis in der Mitte, liegt direkt neben einer einladenden Ankerbucht.
Bei Niedrigwasser fällt das Anlanden per Beiboot nicht immer einfach.
Wir werfen trotzdem das Grundeisen aus und lassen uns den Hauch der Geschichte um die Nase wehen.
Eine in der Nähe wohnende Britin erzählt uns, wie sie jedes Mal die Emotionen überkommen, wenn sie die Ritualstelle besucht. Ganz so intensiv werden unsere Gefühle nicht. Vollkommen verschließen von dem mystischen Ambiente, den solch eine Stätte umgibt, können wir uns dann aber doch nicht.
Wir besuchen neben dem Hauptfeld auch Callanish II und Callanish III (sehr pragmatisch die Schotten, sie haben die Felder einfach durchnummeriert; jedem Marketingexperten rollen sich dabei vermutlich die Zehnägel hoch
😄).
Sie sind weit weniger eindrucksvoll, liegen aber dennoch sehr malerisch. Ein Spaziergang lohnt sich.
Die historischen Sehenswürdigkeiten sind touristisch scheinbar nur mittelmäßig erschlossen. Oder es ist einfach noch keine Saison. Wir werden jedenfalls nicht gerade übertrampelt von den wenigen anderen Besuchern.
Der andere Grund, die Reise um das Isle of Lewis Nordkapp anzutreten, war ein Zufallsfund auf Google Maps. Ein tierisch guter Fund, wie ich im Nachhinein behaupten kann.
Als ich mich durch die umliegenden Attraktionen klicke, schauen mich ein kurios gehörntes Schaf und ein - sagen wir es positiv - optisch herausstechendes Schwein an (hier links im Bild!). Beide wirken zutraulich und werden auf den Bildern gestreichelt.
Eigentlich handelt es sich um eine Tierfarm, deren Hauptattraktion eine Alpaka-Herde darstellt, lese ich nach.
Eine Art Streichelzoo mit (teils) lokalen Tierarten wurde ergänzt.
Da ich weiß, wie groß Mareikes Tierliebe ist, sind keine überzeugenden Worte nötig. Eine Visite kommt nächstmöglich auf die Tagesordnung.
Am vergangenen Sonntag statten wir den Vierbeinern und Flattermännern einen Besuch ab. Praktischerweise liegt die Farm nur einen starken Kilometer von unserer schwimmenden Behausung entfernt.
Wir streicheln, kraulen, füttern und knipsen. Knapp zweihundert Tiere leben auf dem Areal.
Die Besitzerin kennt jedes davon beim Namen. Ihr Partner gesteht, dass es bei ihm "nur" 95% sind.
Die beiden geben freudig Auskunft, egal ob es um Odin, das einäugige Alpaka, oder um Dumpty das Schwein geht, das sich bei ausgiebigen Streicheleinheiten auf den Rücken legt wie ein Hund.
Eintritt? Frei. Sowohl für die Steinkreise als auch für die Alpaka-Farm. 🤷♂️
Am Ende bekommen wir sogar noch einen Hygiene-Tip mit auf den Weg, den wir zukünftig auch an Bord befolgen wollen. 😜
Ich könnte euch noch Unmengen an Bildern von Tieren und Steinen zeigen, beschließe jetzt aber den heutigen Post mit einer Ablichtung dieses steilen Zahns.
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