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 Veröffentlicht am 21.05.2024 23:50 Uhr
Die äußeren Hebriden haben wir inzwischen verlassen, sie sind nur noch ein zackiger Streifen am Horizont. 

Vorher besuchen wir noch diverse größere wie auch kleinere Eilande des Archipels. 

Benbecula blieb uns als eher flach und damit landschaftlich nicht ganz so spektakulär in Erinnerung.

Dauerhaft wäre uns die Umgebung zu gleichförmig. Für ein paar windarme Sommertage fühlen wir uns hier aber sehr wohl.

Wir merken an uns selbst, man wird mit der Zeit anspruchsvoll. Kein Wunder, wenn man von Zielen wie hier Hellisay verwöhnt wird.

Flach trifft auch für die Navigation zu. Ankernächte mit weniger als 1 Meter Wasser unter den Kielen hatten wir bisher so gut wie nie. Hier ändert sich das. Zum Glück wäre vor Anker meist nur Matsch oder Sand unter uns, falls wir doch mal daneben liegen sollten bei der Tidenberechnung.

Man sagt: "Es gibt zwei Arten Segler. Die, die schon mal aufgelaufen sind, und Lügner." Mit dem alten Müggele hatten wir mehrmals sanfte Grundberührung. Hin und wieder versucht man sich eben an einem Spot von dem man weiß, dass es knapp wird, und nicht immer hat man Glück. Wozu war das gute Stück schließlich aus Stahl?  ☺️

Mit dem neuen Untersatz hatten wir noch keine ungewollte Grundberührung (ja ja, Lügner, ich weiß 😄).

Nach Benbecula ging es weiter nach Süd Uist. Das wurde uns schon im vergangenen Herbst von lokalen Seglern empfohlen. Wir verstehen inzwischen gut, weswegen.

In Lochskipport wurden wir auf einem vielleicht zweistündigen Spaziergang gleich von zwei einheimischen Personen angesprochen, ob wir denn gut versorgt seien, oder ob sie uns zum nächsten Supermarkt fahren sollen. Die Gastfreundschaft ist wirklich herzerwärmend.

Dazugelernt haben wir bei der Ansteuerung von Sandstränden. Manche Gebiete leuchten einem auf der Satellitenansicht verlockend türkis entgegen. Die untiefen Abschnitte sind aber (jedenfalls auf unseren Seekarten) nicht sonderlich genau erfasst. Das endete zweimal darin, dass wir aufgrund der gefühlt ewigen Flachbereiche so weit vom eigentlichen Strand entfernt ankern mussten, dass kein Beach-Feeling aufkam.

Den Flughafen-Strand auf Barra (die Flugzeuge landen tatsächlich auf dem Sandstrand) erspähen wir mit dem Feldstecher gerade noch so, als wir vor Anker liegen.

Der Spruch, dass die Augen größer waren als der Magen, ist für mich ja eher selten zutreffend (was nicht an den kleinen Augen liegt). In diesen beiden Fällen waren die Augen aber tatsächlich größer als unser Tiefgang, der uns auf Abstand zum Strand hielt.

Wir lernen daraus und suchen nun eher die kleineren Sand-Sicheln auf der Karte. Wie zum Beispiel hier auf der Vulkaninsel Canna.

Auf dem Rückweg zum schottischen Festland liegen mehrere lohnenswerte Ziele für einen Zwischenstopp. Dazu gehören die sogenannten "Small Isles" Rum, Eigg und eben auch Canna, wo wir uns momentan befinden.

Bei gefühlt 7 Häusern (laut Internet sind es insgesamt 15 Bewohner) gibt es drei Kirchen. 🤷‍♂️ Besonders attraktiv ist die Aussicht auf Canna, weil die hoch aufragende Nachbarinsel Rum nur zwei Seemeilen entfernt im Hintergrund liegt.

Es ist aber nicht so, dass Canna selbst sich verstecken müsste. Es weiß unter anderem, mit einer Puffin-Kolonie aufzuwarten.

Das haben natürlich auch die einheimischen Segler erkannt. Im Bojenfeld zählen wir sieben andere Boote. Nach der Zeit auf den äußeren Hebriden kommt das fast einem Kulturschock gleich.

Aufgrund der absoluten Flaute liegen wir eine Nacht in der ziemlich offenen Schönwetter-Bucht im Süden der Insel. Unmittelbar vor dem oben gezeigten Sandstrand.

Wir sind uns einig: Canna war ein würdiges Etappenziel für unseren Hochzeitstag.

Selbst die Wale standen zu unserem Ehrentag Spalier. Hier tippen wir auf einen Minkwal.

Am Mittwoch werden wir wieder das Festland ansteuern, denn im Vergleich zu unserer Ehe scheint der Donnerstag sehr stürmisch zu werden. Dafür verkriechen wir uns in die gut geschützte Bucht von Arisaig. Eine Gästeboje haben wir bereits reserviert.

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