Im Gegensatz zur Hurtigruten, die bereits am Nachmittag die Weiterfahrt antrat, bleiben wir noch zwei Nächte im Loch na Cuilce.
Große Unternehmungen standen aufgrund des scheußlichen Wetters nicht auf dem Programm. Nur zu einer Flusswanderung entlang des Scavaig Rivers im strömenden Regen konnten wir uns aufraffen.
Wir liefen den Fluss von der Quelle bis zur Mündung und zurück. Klingt gar nicht so wenig, falls man nicht weiß, dass es sich dabei um den kürzesten Fluss im ganzen Vereinigten Königreich handelt. Er ist in seiner kompletten Länge unten im Bild zu sehen. 😉
Die Namen der schottischen Lochs, in Norwegen würde man Fjorde sagen, sind oft schwer zu merken. Wir zwei haben deshalb meist eigene Namen, wenn wir von einem Ankerplatz sprechen. Dieser hier wird uns als "Loch Culi Nar" in Erinnerung bleiben.
Schon während des Ankermanövers riecht Mareike das Friteusenfett herüberwehen. Im Vergleich zum manchmal eher modrigen Geruch während des Anker-auf-Manövers stellt das eindeutig eine Verbesserung dar.
Ein Imbisswagen direkt neben unserem Liegeplatz ist hier nicht gerade alltäglich. Wir lassen uns daher nicht zweimal bitten.
Ein angrenzendes Café, aus dessen Fenster wir unser Müggele am Anker schwojen sehen, rundet das kulinarische Angebot ab. Nicht schlecht. Es bringt Vorteile mit sich, dass Skye touristisch gut erschlossen ist.
Zum Übernachten bleiben wir nicht vor Ort, die Nachbarbucht bietet besseren Schutz und insbesondere Internetempfang. Wieder zieht ein Starkwindtag über uns hinweg, während wir am Anker hängen und die Zeit für Büroarbeit nutzen.
Das dürfte es mit Skye für uns gewesen sein. Ein drittes Mal verlassen wir die Insel und steuern auf Eigg zu.
Der vorhergesagte Segelwind bleibt aus, dafür schauen Delphine für ein paar Minuten vorbei und begleiten uns direkt am Boot.
Ganz egal wie oft uns das schon passiert ist, wir freuen uns jedes Mal erneut darüber.
Eigg habt ihr bereits im letzten Post gesehen. Jedenfalls diejenigen, die sich nicht nur auf die vordergründigen Schönheiten fokussiert haben. Der Ann Sgùr ist zwar mit knapp 400 Metern nicht der höchste Berg in der Umgebung, sticht mit seiner ungewöhnlichen Form aber prominent hervor.
Von allen Seiten haben wir ihn bereits aus der Ferne bewundert, heute besuchen wir ihn aus der Nähe.
Man könnte Eigg als Kind der Nachbarinsel Rum bezeichnen. Diese war der eigentliche Vulkan, der vor etwa 59 Millionen Jahre die sogenannten kleinen Inseln aus dem Boden hob, zu denen Eigg gehört.
Der ausfließende dunkle Pechstein bildete ein gefülltes Flussbett, umgeben von Basalt. Der weiche Basalt erodierte wesentlich schneller als der widerstandsfähige Pechstein, wodurch das ehemalige Flussbett nun zu einem Inselberg wurde, welcher das Eiland charakteristisch überragt. (Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden und wiedergegeben.)
Da das Hochplateau um den großen Felsblock sehr morastig ist, verzichten wir auf eine Wanderung zum Gipfel und erkunden die Gegend rund um den Ann Sgùr.
So viele Hasen wie hier haben wir noch nirgendwo gesehen. Die Klopfer und ihre Tiefbautätigkeiten stechen über die ganze Insel verteilt ins Auge.
Die Nachbarinsel Canna hatte 2012 mit einer so großen Hasenpopulation zu kämpfen, dass man den eifrig buddelnden Tieren sogar einen Erdrutsch zuschreibt und aktiv Maßnahmen zur Eindämmung und Kontrolle unternommen hat.
Interessanterweise führte die kurz zuvor erreichte Ausrottung der Ratten zu dem starken Bevölkerungswachstum der Langohren.
Für eine windarme Nacht reichte der eher geringe Schutz hinter der Insel aus. Für die Wochenmitte orientieren wir uns besser Richtung Tobermory, das für die dann vorhergesagten sonnigen aber stürmischen Tage eine ruhigere Bucht bieten wird.
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