<< Zur Übersicht  < Älter  Neuer >
 
 Veröffentlicht am 02.01.2025 14:00 Uhr
Wir hoffen, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Möge es euch viel Glück und Gesundheit bringen. Mein Vorsatz für 2025? Meinen Status-Rückstand möglichst schnell aufholen! Also bitte alle anschnallen, hier kommt eine geballte Ladung.

Selbstverständlich möchten wir Bilbao auch aus der Nähe sehen, nicht nur aus der Anker-Perspektive.

Wir brechen also auf mit dem ÖPVN, der hier nicht nur aus einer U-Bahn,...

...sondern auch aus einer Schwebefähre besteht.

Die Temperaturen laden ein, um draußen zu verweilen. (Das Bild stammt noch aus dem November. Inzwischen haben die Temperaturen deutlich nachgelassen. Meist erreichen sie ca.15 Grad, nachts kommen wir dem Gefrierpunkt nahe.)

In einer der vielen Gassen Bilbaos nehmen wir unsere ersten Tapas zu uns. Es schmeckt genauso lecker wie erwartet.

Überraschend hingegen ist ein Motiv, das uns in der Stadt immer wieder begegnet. Insbesondere in Form einer Krippenfigur. Es handelt sich um ein Männchen, den sogenannten Caganer, der mit runtergelassener Hose in die Hocke geht und ein Häufchen absetzt. Wir lesen, dass diese humoristisch gemeinte Abbildung in manchen Gegenden Spaniens beliebt ist. Sie soll Glück, Wohlstand und Fruchtbarkeit symbolisieren. Diesen Zusammenhang durchschaue ich noch nicht so ganz. Nun ja, die Geschmäcker sind verschieden.

Das Guggenheim-Museum besichtigen wir gemeinsam von außen, eine CrossFit-Vorführung vor dem Gebäude lockt viele Besucher an.

Ins Innere des Museums begibt sich hingegen nur Mareike. Ich weiß bereits vorab, dass sich mir diese Art der Kunst eher schwer erschließt. Mareike weiß es erst hinterher. 😄

Trotzdem scheint der Besuch Mareike in guter Erinnerung zu bleiben. Das wohlgeformte Äußere überzeugte sie offensichtlich. 😇

Es folgt eine Phase mit wenig Wind. Die Biskaya zeigt sich an manchen Tagen so zahm, dass wir ohne Schutz nach Norden offen an der Küste ankern können.

Das hätten wir absolut nicht erwartet, erfreut uns dafür umso mehr.

Im Fluss Treto nächtigen wir zweimal.

Wir landen in Santoña an und freuen uns darüber, dass nun wieder mehr gut geschützte Ankerplätze zur Auswahl stehen. In der südlichen Hälfte der französischen Biskaya-Küste war diesbezüglich nicht viel zu holen. Das fehlte uns etwas.

Die Nordküste Spaniens zeigt uns imposante Berge in der Ferne. In Küstennähe dominieren Sandstrände und Klippen mit überschaubarer Höhe. Sehr reizvoll, insbesondere bei diesem sommerlichen Wetter. 

Die gesegelten Meilen halten sich durch den wenigen Wind in Grenzen.

In der ersten Novemberhälfte baden wir fast täglich im 16 Grad kühlen Wasser. Zuerst kostet es immer etwas Überwindung, dann lässt es sich aber ganz gut aushalten.

In Santander machen wir über einen Monat Station. Mareike muss der Arbeit wegen für ein paar Wochen nach Deutschland, ich hüte währenddessen das Boot und kühle mein rechtes Knie. Das macht nämlich während Mareikes Abwesenheit aus nicht näher erkennbaren Gründen Schwierigkeiten (Trennungsschmerzen? 💚).

Der Hafen liegt direkt am Flughafen, in die Stadtmitte ist es aber eine kleine Weltreise. Nicht mal ein Bus fährt am Hafen ab. Es gibt keinen Supermarkt, keinen Bäcker, einfach nichts - außer prima Schutz aus allen Wind- und Wellenrichtungen. Ich sitze also auf dem Boot fest, die körperliche Einschränkung und die Abgelegenheit des Hafens ergänzen sich perfekt. Zum Glück sind unsere Bilgen gut gefüllt. Ich muss mir kein Taxi rufen, um nicht zu hungern.

Das Knie ist inzwischen übrigens wieder in Ordnung und schränkt mich nicht mehr ein. Auch Wanderungen sind wieder möglich, wie zum Beispiel hier zum Dörfchen Huidobro. Von der tierischen Begleitung können wir uns nur schwer wieder losreißen.

Vor und nach dem Hafenaufenthalt ankern wir in der Bucht vor Santander für jeweils mehrere Tage, eine Sanddüne hat es uns angetan.

Tagsüber können wir uns an der goldgelben Farbe des kilometerlangen Sandstrands satt sehen - oder eben gerade nicht.

Der Blick auf die Lichter der kantabrischen Hauptstadt verzaubert uns am Abend. 

Die Kartenangaben zu unserem Ankerplatz stimmen nicht ganz, das Echolot zeigt bei Niedrigwasser nur noch eine Handbreit Reserve. Die Abbruchkante liegt näher als erwartet. Nicht ungewöhnlich, dass sich Sandbänke verschieben. Wir bringen den erst kürzlich erworbenen Fortress als Zweitanker aus und verschaffen uns etwas mehr Abstand zum Strand. 

Der leichte Alu-Anker ist in der Handhabung wirklich ein Genuss. Bei den schwachwindigen Bedingungen ist er auch sicherlich nicht überfordert.

Wenn wir schon fast auf dem Strand parken, können wir das doch auch tatsächlich machen. Wir fahren am letzten Abend in der Bucht bei Hochwasser näher zur Düne und ankern dort nochmals. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit setzen wir im weichen Sand sanft auf und fallen trocken.

Eine Anode wird gewechselt, der Rumpf gereinigt, das Unterwasserschiff kontrolliert. Das übliche Vorgehen inzwischen. Wir lieben unseren Twinkieler für diese Möglichkeit. In den Morgenstunden, wir schlafen bereits lange, kommen die drei Meter Wassertiefe zurück und wir schwimmen wieder.

Noch bei Dunkelheit stellen wir uns ein letztes Mal in 2024 der Biskaya. (Die Farben sind übrigens original und nicht nachbearbeitet.)

Wieder haben wir nur selten das Vergnügen die Segel nutzen zu können. Seegang und Wind sind sehr gemütlich.

Nach Ribadesella sind es 60 Meilen entlang der Küste. Der Nationalpark Picos de Europa im Hintergrund bietet ein eindrucksvolles Panorama während der ganzen Fahrt. Wir werden uns das Gebirge bald aus der Nähe ansehen.

Das Einlaufen an unserem Zielort sollte um den Zeitpunkt des Hochwassers erfolgen, denn die Hafeneinfahrt liegt direkt am flachen Sandstrand, an dem sich die ankommende Dünung praktisch zu jeder Zeit bricht. Das ist nicht ungefährlich und muss daher sorgsam eingeplant werden.

In diesem herrlich gelegenen Hafen werden wir für ein paar Wochen Station machen und die Feiertage verbringen.

 << Zur Übersicht  < Älter  Neuer >