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 Veröffentlicht am 17.09.2023 14:10 Uhr
Gefühlt haben wir die Shetlands bereits verlassen, auch wenn Fair Isle, wo wir uns momentan befinden, genau genommen noch zu den Shetland Inseln gehört.

Die letzte Nacht vor der Überfahrt ankerten wir direkt am Flughafen Sumburgh.
Die über uns hinwegziehenden Flugzeuge waren nicht der einzige Hingucker.

Leider sind wir schon ziemlich spät in der Saison, ansonsten hätten wir uns die Shetlands und speziell diese hübsche Gegend gerne ausgiebiger angesehen.

Das Seegebiet zwischen Fair Isle und dem sogenannten "Mainland" der Shetlands wird - Optimismus verströmend - ganz offiziell als "the hole" bezeichnet. Durch die Tidenströmung kann in Kombination mit Wind ein gefürchteter Seegang entstehen. Eigentlich gilt das hier in der Gegend überall, aber dort eben ganz besonders.
"To be avoided" empfiehlt die Seekarte. Na vielen Dank für's Mut machen.

Für diesen Segelschlag haben wir uns daher einen windarmen Tag ausgesucht, und trotzdem zeigte uns der Gezeitenstrom kurz vor Ankunft, warum man hier nicht bei Sturm unterwegs sein möchte. Die vorhandene Restdünung vom Vortag reichte uns vollkommen aus.

Von der Schönheit der Insel haben wir bei der Anfahrt kaum etwas mitbekommen. Die Konzentration lag bei der Navigation und der Ausschau nach der nächsten brechenden Welle.

Das überdimensionierte (und 2005 stillgelegte) Nebelhorn musste an diesem klaren Spätsommertag nicht zum Einsatz kommen.

Hat man die enge Hafeneinfahrt hinter sich, hört die Achterbahnfahrt abrupt auf und man wähnt sich in der Südsee. Glasklares Wasser auf türkisfarbenem Sand. Ein absoluter Traum.

Dieses Bild beschreibt die Insel trefflich. Schafe, Meer, Klippen, mehr Schafe.

Die Wollknäuel teilen sich die Insel mit etwa 60 Einwohnern.

Besonderer Beliebtheit erfreut sich Fair Isle bei Vogelkundlern.

Ich hingegen verzichte mangels Kenntnis auf die genaue ornithologische Einordnung dieses Federviehs und schreibe einfach von nett zu beobachtenden Strandläufern. Unverfänglich und zumindest grob richtig, hoffe ich.

Den weiteren Weg Richtung Orkney Inseln werden wir erneut erst bei besonders vorteilhafter Wetterlage in Angriff nehmen. Und diese Prognose ist noch nicht in Sicht. Wir richten uns also darauf ein, mehrere Tage (eventuell gar Wochen) hier im Hafen zu bleiben.

Ihr stimmt mir sicher zu, dass man sich ein härteres Los vorstellen könnte, angesichts dieser rauen Schönheit.

Die Wassersportler unter den Mitlesern wird der Preis für diesen exklusiven Liegeplatz interessieren. Dem komme ich hiermit gerne nach.

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